Definition “lamentieren”

Laut und ausgiebig klagen/jammern. Stammt aus der Fachsprache der Musik, in der das italienische lamento (Gejammer) seit dem 17. Jahrhundert den Klagegesang in der Oper beschreibt.

An Ostern war es endlich wieder soweit, es stand mal wieder ein Treffen der Campergruppe an. Ich hatte wirklich Lust drauf und freute mich, ein paar Tage noch Holland zu fahren. 

Zwei Leuten aus der Gruppe hatte ich angeboten, ihre “Kids” mit nach Holland zu nehmen. So konnten sie schon ein paar Tage früher fahren und mussten nicht erst warten, bis der letzte Schul- / Arbeitstag erledigt war. Die Jungs waren zwischen 17 und 20 also keine Kinder mehr, trotzdem wurden wir in unserer Abwesenheit Kidsexpress genannt.

Ich holte zwei der Jungs im Kraichgau ab und der dritte wartete am Bahnhof in Sinsheim. Es war das erste mal für mich, mit so vielen Leuten in Herrn Joplin zu sitzen und Strecke zu machen. Es war ganz lustig und tatsächlich waren wir alle gut drauf. Selbst die befürchtete Anzahl von Pinkelpausen hielt sich in Grenzen.

Als wir ankamen stellte ich Herrn Joplin in die Nähe von Freunden, aber immer noch abseits genug, dass ich nicht wie in Bad Neuenahr gleich neben der Partyzentrale stand. Die Stimmung unter den Leuten schien vordergründig ganz in Ordnung zu sein, aber irgendwie merkte man, dass etwas nicht stimmte.

Ein Freund empfahl mir ein chinesisches Campernavi, da ich ihm von meinem Roadtrip und meiner Rückfahrt aus Frankreich erzählt hatte, wo ich ständig der Ankunftszeit des Navis hinterhergehechelt bin und bei diesem sollte man Maße des Fahrzeuges und die Durchschnittsgeschwindigkeit einstellen können. Wollte daheim mal recherchieren, ob das was für mich wäre. Dieser Freund wurde im Laufe des Tages Opfer von Lästereien, natürlich in seiner Abwesenheit. Sowas kann ich leiden wie eine Wurzelbehandlung und ich musste kurz sehr deutlich un zur Persona non Grata werden.

Die Tage plätschern dahin und es war ganz nett, bis auf o.g. Episode. Ich wanderte ein wenig durch die umliegenden Wälder. Testete mein super-duper-Outdoor-wander-Navi für völlig Orientierungslose, ging mit Kareem landpaddlen …..Dennoch lag unterschwellig was in der Luft, aber ich schob das für mich auf irgendwelche Gruppenmitglieder, die ich bisher noch nie in Life gesehen hatte.

Ein Mitglied der Campergruppe hatte Freunde mitgebracht, die ebenfalls campten, aber nicht Mitglieder der Gruppe waren. Die Leute waren sehr nett, sehr freundlich und für mich gab es eigentlich keinen Grund, nicht genauso zu ihnen zu sein. Eines Abends machten wir unser “traditionelles” Schnitzelessen und bauten eine große Tafel zwischen den Campern. Nun waren wir so viele Leute, dass der Platz nicht reichte und gleich neben der großen Tafel eine kleinere Tafel gebaut wurde. Jeder kriegte alle mit und dennoch wurde sich hinter vorgehaltener Hand bitterlich darübe beklagt und lamentiert, dass die Freunde des Gruppenmitgliedes an der Tafel gesessen hätte und ein paar Gruppenmitglieder an den Nachbartisch mussten, weil sie später dazu gekommen sind. Es wäre ein Treffen der Campergruppe und Nicht-Mitglieder hätten dabei eigentlich nichts zu suchen. Dieses Thema wurde nach dem Treffen noch so hochgekocht, dass es noch auf einigen weiteren Treffen zur Sprache kam. Traurig traurig, aber scheinbar sind wir Camper doch nicht alle so weltoffen und gastfreundlich, wie man es annehmen sollte.

Dieses Bullshit-Bingo verdarb mir die Stimmung ganz massiv. Am letzten Tag des Treffens stand ich tatsächlich früh auf und gehörte zu den ersten, die sich verabschiedeten. Ich schwor mir, dass ich ir noch ein Treffen anschauen würde und wenn es wieder so Kacke wäre, dass ich die Gruppe dann verlassen würde. 

Die Rückfahrt verlief unspektakulär es passierte nix Wildes, ich hatte keine Gäste an Bord und Herr Joplin lief wie ein Uhrwerk.