Definition “Cardio Training”
Ausdauernde Bewegungseinheiten ab ca. 12 min. bei denen die großen Muskelgruppen durch Ausdauertraining in Bewegung gehalten werden.
Ab ca. Mitte 30 veränderte sich in meinem Körper etwas und aus dem drahtigen Schlacks wurde ein Nicht-Mehr-Schlacks mit adipösen Tendenzen. Zumindest war es so, wenn ich mein Zirkeltraining, dass ich zweimal pro Woche machte, schleifen lies.<<<<was ich zeitweise sehr gerne tat.
Ich brauchte also einen Plan B und ich entschied mich für Joggen! Super Idee….NICHT! Ich machte es vielleicht fünfmal und es bestätigte sich, was ich vorher schon vermutet hatte…..ICH HASSE JOGGEN/LAUFEN!!!!
Ich bin immer völlig verwundert, wenn passionierte Läufer mir davon erzählen, wie sie sich den Kopf frei laufen und dann völlig erschöpft aber glücklich wieder daheim ankommen. Wenn ich joggen gehe, dann passiert das nicht, dann denke ich darüber nach…. was ich jetzt alles machen könnte, anstatt doof durch den Wald zu rennen…… dass mir meine Knie weh tun… dass meine Lunge merkwürdige Geräusche (jahrelanger Kettenraucher) macht… dass mein Bauchfett bei jedem einzelnen Schritt nachschwingt… dass mein Rücken schmerzt.
Joggen ist so kackenlangweilig und man muss sich dabei so wenig mit der Technik des Laufens beschäftigen, dass ich akut depressiv werde und meine Stimmung völlig im Arsch ist.
Plan B war also nix.
Irgendwann sah ich irgendwo eine Reportage über Stand Up Paddling und das es unter den SUPern auf Hawaii mittlerweile der letzte Schrei wäre das auch an Land also “Landpaddling” zu machen. Sie stellten sich auf ein Longboard, bastelten sich irgendein Paddel und cruisten so über die Insel. Also quasi SUP an Land.
Als alter völlig talentloser Skater war ich sofort angefixt. Das schien für mich die perfekte Cardio-Alternative zu sein. Meine Recherchen ergaben, dass “viele” für diesen Sport einfach ihr Longboard benutzten, dass es aber ein paar gab die spezielle Boards mit großen schmalen Rollen nutzen, die Herstellerfirma heißt ONDA. Diese Boards fand ich schon sehr cool und tatsächlich fand ich in Deutschland einen Händler der mir so ein Teil in den USA besorgen konnte.
Jetzt musste nur noch so ein Stick her und das war ein wenig schwieriger….nach über drei Monaten kriegte ich einen Stick welchen ich mir direkt in Hawaii besorgt hatte.
Eigentlich hatte ich schon fast wieder die Lust an Plan C verloren, denn mein Zirkeltraining lief wieder regelmäßig 2x pro Woche und eigentlich war ich in recht guter Form. Trotzdem wenn man die Ausrüstung nun schon endlich hat, dann will man sie ja auch ausprobieren. Also suchte ich mir einen Parkplatz mit glattem Asphalt und probierte es aus. Mit der ersten Sekunde war ich angefixt und aus dem ersten wackeligen “Mal-drauf-stellen-und-probieren” wurde ein stundenlanges Testen. Ich liebte es vom ersten Moment an.
Jeden Tag an dem ich kein Zirkeltraining hatte dreht ich mindestens meine 5 Kilometer-Runde. Es stellte sich heraus, dass Landpaddling nicht nur ein gutes Cardio Training ist, es entpuppte sich als wirklich geniales Ganzkörper-Workout, bei dem wirklich jede Muskelgruppe beansprucht wird.
Mit der Zeit wurde ich anspruchsvoller und kaufte mir mein heißgeliebtes Onda Longa…schwer, groß, breit…es kostet schon etwas Kraft, dass Longa in Bewegung und bringen, aber man hat genug Platz drauf und es ist weniger nervös, als ein kleines Board.
Das Longa ist bei jedem längeren Trip dabei und steht in der Regel vor meinem Beifahrersitz. Sieht kacke aus, aber ich habe mich daran gewöhnt!
Woran ich mich auch gewöhnen musste, sind die Blicke, wenn ich unterwegs bin. Der Sport ist in unseren Breitengraden einfach nicht bekannt und sorgt bei manchen für Belustigung bei vielen aber für Neugierde. Die meisten Leute finden es aber interessant und ab und zu fragt auch jemand, ob er es mal ausprobieren dürfe… darf er natürlich.
Fazit: Sollte es jemandem so gehen wie mir, dass joggen wenn überhaupt, nur unter Zwang geht, dann kann ich nur den Tip geben….probiert mal Landpaddling/Street SUP es ist einfach sau gut!
Hinterlasse einen Kommentar