Definition “Netzabdeckung”

Die Netzabdeckung zeigt an, wie viel Prozent der gesamten Nutzer ein Netzwerk verwenden können und variiert je nach Übertragungsstandard und Anbieter

Der Dezember 2019 war für mich nicht der einfachste Monat ever. Der Job nervte, die Beziehung war kompliziert, durch das Homeoffice fiel mir die Decke auf den Kopf, das Wetter war einfach nur grau und alles in allem wusste ich nicht wohin mit mir.

Auf der einen Seite musste ich unbedingt raus, auf der anderen Seite musste ich ja arbeiten. Intelligentere Menschen als ich wären schneller auf die Lösung gekommen, aber mir kam der Gedanke erst, als ich frustriert aus dem Fenster schaute und Herrn Joplin dort stehen sah. Ich hatte einen Laptop, ich hatte ein Geschäftshandy und ich hatte einen mobilen Router… 

“WAS ZUM TEUFEL HIELT MICH IN DER WOHNUNG FEST?”

Bis dato hatte ich mich zwar schon mit dem Thema Vanlife beschäftigt, aber war noch nie auf die Idee gekommen, dass man seine Steinwohnung behalten und einfach mal so in den Camper ziehen könnte….vielleicht auch nur ab und zu …vielleicht auch nur mal für eine Woche. Bis zu diesem Frusttag, hatte ich zwar auch schon ab und zu aus Herrn Joplin gearbeitet, aber meistens nur weil ich auf einem Treffen war oder so. Die Idee das regelmäßiger zu machen ist mir, wie schon gesagt vorher noch nicht gekommen.

In der Mittagspause machte ich Herrn Joplin fertig, füllte Wasser auf, packte einige Klamotten, checkte meinen Technikkram und arbeitete motiviert bis zum Feierabend. Als ich endlich fertig war, sprang ich in Herrn Joplin, ging fix einkaufen und überlegte auf dem Supermarktparkplatz wohin ich denn fahren sollte.

Ich entschied mich für Nagold. Ich war noch nie in Nagold und eigentlich fiel mir auch kein Grund ein, warum ich nach Nagold fahren sollte, aber es gab auch keinen Grund warum ich nicht dorthin fahren sollte ….Kurz noch gecheckt, wie die O2 Bandbreite dort ist, für gut befunden und schwupps ging es los.

Ich kam abends und im Dunkeln an, stellte Herrn Joplin in Richtung Fluss, schloss Strom an und machte mir gemütlich was zu essen. Ich fühlte mich sau wohl und ich spürte, dass sich  wegen dieses Spontaneinfalls etwas in mir zu rühren begann. Ich konnte noch nicht definieren was, aber es gärte etwas und ich war gespannt, was es sein sollte.

Die Nacht war sehr gut, ich schlief (wie so oft) in Herrn Joplin besser, als daheim und kam gut aus den Federn. Ich machte mir einen Kaffee und ging vor Herrn Joplin. Der Stellplatz war jetzt nix, mit dem man auf Insta angeben könnte aber auch echt nicht so schlecht. Am Fluss einigermaßen ruhig und alles vorhanden, was man brauchte. Ich fing an zu arbeiten und wie zu erwarten war, klappte es reibungslos. Ich hatte mir vorgenommen, immer in der Mittagspause weiter zu fahren, also durfte der nächste Platz nicht weiter entfernt sein, als maximal eine Stunde Fahrtzeit. 

Diesmal suchte ich mir einen Platz auf einem Bauernhof in Jettingen aus. Ich fuhr in der Mittagspause hin und wusste sofort bei der Ankunft: “YES hier bleibe ich auch zwei Tage”. Man stand direkt am Feld, konnte ganz weit schauen und wenn die Augen mal eine Bildschirmpause brauchten, dann konnte man dem Landwirt bei seiner Arbeit zuschauen. 

Traumhaft idyllisch, sehr ruhig, unglaublich erdend!

Der Arbeitstag verging wie im Flug. Ich packte mich ein und streifte ein bissl über die Feldwege und lies mir mein verwirrtes Hirn mal so richtig vom böigen Wind durchpusten. So ging es auch den nächsten Tag. Arbeiten, ganz für mich sein, mit niemandem reden müssen.

Am darauffolgenden Wochenende hatte ich etwas vor und musste mich also so langsam heim orientieren, einen Zwischenstopp wollte ich noch machen und dann Samstag daheim sein. 

Die Fahrt nach Rheinmünster war ein optisches Highlight. Auf den Höhenlagen im Nordschwarzwald hatte es einen Schneeeinbruch gegeben und es war einfach wirklich schön durch die verschneiten Wälder zu fahren. 

Der Platz in Rheinmünster war jetzt wirklich nicht der Renner, aber er erinnerte mich an good old times, den Dudi und ich hatten hier ein paar schöne Wochenenden.

Es war sicherlich nicht die geilste Jahreszeit um einen Worklife im Vanlife-Test zu machen, aber dieser kurze Trip war der Startschuss für einen neuen Mindset, seitdem wurde das Thema Vanlife immer präsenter in meinem Kopf und immer realistischer für mich. Ich fragte mich immer häufiger, was hindert mich daran, viel viel mehr im VAN unterwegs zu sein und mobil zu arbeiten? Warum sollte ich unbedingt daheim arbeiten müssen? Was wäre wenn mein “daheim” on the road ist? Was kann ich in Herrn Joplin nicht, was ich daheim kann?….