Definition “Bö”
eine heftige Luftbewegung von kurzer Dauer
Endlich stand mal wieder ein etwas größeres Campertreffen an. Es sollte auf einen Campingplatz gehen, der auf einer Insel in der Mosel liegt.
Das Wetter versprach gut zu werden und meine Freundin sollte auch mitkommen zusammen mit ihren Jungs. Wir wollten den beiden das Thema Camping näher bringen und hatten uns überlegt, dass sie in einem Zelt im Vorzelt schlafen sollten. Also quasi in einem Vorzelt-Zelt.
Ich fuhr vor, da meine Freundin noch arbeiten musste und ich nach dem Treffen zusammen mit zwei Freunden auf einen kleinen Roadtrip nach Frankreich aufbrechen würde. Ich hatte mich mittlerweile mit meiner ewigen Krankschreibung abgefunden und versuchte sie so viel wie möglich zu genießen.
Auf dem CP angekommen begrüßte ich die anderen und machte mich relativ schnell daran, mein Vorzelt aufzubauen. Es nervte mich immer noch, aber so war gewährleistet, dass die Jungs ihr eigenes Reich hatten. Es klappte auch relativ gut und ich war fertig, bevor meine Freundin und die Jungs ankamen.
Die Jungs waren erstaunlich gut drauf, ihr Vorzelt-Zelt (es passte von der Größe perfekt ins Vorzelt) fanden sie von Anfang an richtig gut und sie richteten sich schnell ein. Wie verbrachten einen entspannten Tag…. spielten Fußball, machten Blödsinn und hatten Fun!
Das Wetter war eigentlich echt schön. Mal zog ein kleiner Wind durchs Tal, aber nicht so, dass es störend war.
. Wir grillten zu viert und erstaunlicherweise gab es noch nicht mal Diskussionen, als es um das Thema spülen ging. Die Jungs machten einfach alles mit und schienen richtig Bock darauf zu haben. Ich glaube sie waren froh, mal was ohne ihre kleinen Geschwister zu erleben. Es ist ja schon so, dass die kleineren Geschwister sehr oft sehr viel Raum und Aufmerksamkeit für sich einnehmen und die größeren dadurch zu kurz kommen.
Der Abend war entspannt und die Jungs verzogen sich bald zum Schlafen, nachdem wir Lampen, Wasserflaschen und alles andere Wichtige für sie gerichtet hatten. Meine Freundin war im Gegensatz zu mir völlig entspannt. Ich wollte, dass es den Jungs gut geht und dass ihnen an nix fehlt.
Nachdem wir ein paar Stunden mit den anderen Campern zusammen gesessen hatten, legten wir uns auch hin. Ich war noch nicht richtig eingeschlafen, da wurde her Joplin kräftig von einem Windstoß durchgerüttelt und ich schreckte hoch. Ich ging nach draußen und checkte die Heringe vom Vorzelt. Da war mir noch nicht klar, dass es eine furchtbar lange Nacht werden würde, denn bis dahin hatte es sich nur um einen einzelnen Windstoß gehandelt. Das änderte sich schnell. Es kam ein sehr kräftiger Wind auf, der genauso kräftig am Vorzelt, der Markise und Herrn Joplin zerrte. An Schlafen war für mich nicht mehr zu denken, auch wenn meine Freundin völlig entspannt schlummerte. Ich ging alle paar Minuten nach draußen, schaute ob die Heringe hielten, ob die Abspannleinen noch stramm waren und wie es den Jungs geht. Trotz des wirklich lauten Windes schliefen die Zwei den Schlaf der Gerechten und ließen sich durch nichts stören.
Ich tat in dieser Nacht kein Auge mehr zu. Ich saß in der Dinette, lauschte dem Schnarchen meiner Freundin und starrte nach draußen, ob bei den Jungs im Vorzelt alles in Ordnung ist. Alle Drei standen am nächsten Morgen gut gelaunt und frisch erholt auf und schauten mich in Erwartung auf das von mir vorbereitete Tagesprogramm an. Ich war völlig hinüber, zeigte meiner Freundin, wie man den Kartuschenkocher bediente und legte mich schlafen. Von Wind war nichts mehr zu spüren und ich wollte zumindest 1-2 Stündchen die Augen zu machen.
Nachdem ich aufstand war das Wetter noch ok, aber wirklich nicht mehr so schön wie am Abend zuvor. Wir beschlossen, Burg Eltz zu besichtigen. Meine Freundin und ich hielten das für eine super Idee. Die Begeisterung der Jungs hielt sich in engen und überschaubaren Grenzen. Dennoch zogen wir es durch und es war tatsächlich ein echt netter Ausflug und die Stimmung der Jungs heitere sich auch langsam wieder auf, nachdem wir ihnen sagten, dass wir später einkaufen gehen würden und sie entscheiden dürften, was es zu Essen geben sollte.
Gesagt, getan wir gingen einkaufen und die Jungs durften entscheiden was wir zu Abend essen würden…Es gab selbst gemachte Burger mit gegrillten Paddies, angerösteten Brötchen und frischem Salat. Es dauerte nicht lange, da hatten wir die anderen Kids auch bei uns am Tisch setzten und alle aßen Burger. Für meine freundin und mich blieb nix mehr übrig und wir schnorrten uns etwas zu Essen bei den anderen zusammen, hatten aber alles in allem eher einen Fastentag! Was macht man nicht alles für die Rentenbeitragszahler der Zukunft?
Die Stimmung war super und die Jungs beschäftigten mit sich selber und den anderen Kids auf dem Platz. Ich machte mir ein paar Sorgen, ob es nachts wieder genauso werden würde, wie in der Nacht zuvor und sicherte das Vorzelt und die Markise so gut es ging.
Die Jungs gingen zeitig pennen und wir setzten uns zu den anderen Campern. Glücklicherweise kam kein Wind mehr auf und da mir die vorherige Nacht noch in den Knochen steckte ging ich auch relativ zeitig in die Waagerechte und pennte auch sehr schnell wie ein Stein.
Nach dem Aufstehen frühstückten wir und diesmal war die Stimmung, als es um das Thema spülen ging nicht mehr so dolle. Die Jungs wollten nur noch heim und fanden alles doof. Meine Freundin und ich fingen an, alles abzubauen. Das Vorzelt aufzubauen macht mit keinen Spaß, aber dennoch geht es. Das Vorzelt abzubauen geht sehr schnell, das Vorzelt in seine Tasche zu falten, bringt mich hart an meine Grenzen. Aus diesem Grund hatten meine Freundin und ich die Absprache, dass ich es abbaue und sie dafür zuständig ist, solche Sachen in die Taschen zu verstauen. Wenn es um sowas ging, waren wir echt ein gutes Team.
Es war klar, dass wir nicht würden zusammen zurückfahren, denn ich hatte geplant, dem Rat meines Arztes zu folgen und möglichst viel unterwegs zu sein. Außerdem hatten zwei Freunde von mir geplant mit ihren Womos einen Frankreich Roadtrip zu machen, und da wollte ich mich für eine Woche anschließen. Länger ging es für mich leider nicht, da ich Arzttermine hatte.
Nachdem wir alles verstaut hatten verabschiedete ich die Jungs und meine Freundin. Ich war immer noch erstaunt darüber, wie gut das geklappt hatte und wie entspannt die Jungs waren. So könnten wir das gerne wiederholen.
Das Campertreffen war and und für sich ein bißchen an mir vorbei gelaufen. Das hing sicherlich damit zusammen, dass es die Premiere mit den Jungs war und ich mit meinem Kopf eher da war, als bei meinen Camperkumpels.
Da wir im einpacken so konsequent waren und die Jungs so einen Druck machten, war ich super zeitig abreise fertig und konnte die anderen beim einpacken mit ein paar blöden Sprüchen unterstützen.
Langsam lichteten sich die Reihen und einer nach dem anderen, verabschiedete sich. Auch Annemie, Udo + Anhang und ich sagten Tschüss und machten uns so langsam auf den Weg…
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