Definition “Verworrenheit”

eine gestörte räumliche und zeitliche Orientierung sowie ein unzusammenhängendes Denken

2022…DU WARST EIN ARSCHLOCH!

Dieses Jahr hat mich echt an den Rand von dem gebracht, was man noch irgendwie als cool bezeichnen könnte. Es ging schon nicht so prall los mit einer Völlig-Nutzlos-Reha am Starnberger See, ging weiter damit, dass ich mich körperlich immer schlechter fühlte, zwischendurch gab es ein Hoch, weil ich ein tolle Frau kennengelernt habe und dann kam der Tag an dem ich in einem Krankenwagen wach wurde, nachdem mit auf einem Dorffest noch vor dem ersten Bier (blöd, aber wahr!) die Lampen ausgegangen sind. 

Wie es dann halt so ist.. 

  • aus dem Notfallkrankenhaus (clevererweise…nicht) auf eigene Verantwortung entlassen lassen, trotz Verdacht auf Epilepsie (kleine unbedeutende Krankenhausphobie) 
  • mit Hardcore-Notfall-Medikament in der Tasche  die Ärztetournee begonnen 
  • die Gewichtsabnahme setze sich fort (-22 Kilo in 6 Monaten) 
  • statt gehen war schleichen angesagt 

Long story short, irgendwann ging ich mit Verdacht auf Krankheit A ins Krankenhaus, weil ich einfach nicht mehr konnte und kam mit Krankheit B und C aus dem Krankenhaus raus und nachdem man mir dort sagte, dass es sich für mich nicht mehr lohnen würde eine Langspielplatte zu kaufen, wenn nicht SCHLEUNIGST was passiert, hatte ich unglaubliches Glück und kam kurzfristig zu den richtigen Spezialisten.

Fakt ist, dass die Krankheiten B und C chronisch sind, ich aber von der sehr oft und höchst dramatisch zitierten Schippe springen konnte und die Therapie sehr gut angelaufen ist und gerne so weitergehen kann.

Der krönende Abschluss dieses Kotzjahres ist, dass ich kurz vor Weihnachten Corona bekommen habe und somit die Feiertage alleine und nicht mit meiner Freundin und meiner Familie verbringen werde. #strahlkotzen

UND NU?

Nach so einem Jahr fängt man schon an nachzudenken, wie es jetzt weitergehen soll und wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung, denn man stellt alles in Frage:

  • Tue ich meinem Lieblingsmenschen eine Beziehung mit mir an?
  • Pack ich den Job noch?
  • Was sagt der Arbeitgeber dazu?
  • Was meinen die Ärzte?
  • Wäre Rente nicht gesünder?
  • Was mache ich den ganzen Tag, falls ich in Rente gänge?
  • Käme ich mit dem Geld über die Runden?
  • Läuft die Therapie weiterhin so positiv?
  • Und was, wenn nicht?
  • Wie kriege ich diesen verkackten Haushalt aufgelöst?

Um mich zumindest zeitweise von diesen ernsten und großen Fragen abzulenken, denke ich auch darüber nach, wie es mit dem Blog weitergehen soll? Soll es weiter eine für die allermeisten Leute semi-interessante Geschichten-Sammlung sein oder soll es einer von achtundneunzgitausend “Vanlife”-Blogs sein mit der 500000sten Beschreibung der Funktionsweise eine Trockentrenntoilette oder ein Reiseblog, aber dafür reise ich zu wenig an halbwegs interessante Plätze, was das Ganze dann schon wieder schwierig macht, brauchts wirklich einen Blog, um Teile meines kleinen unwichtigen Lebens kund zu tun oder reicht dafür (wenn überhaupt nötig) nicht auch Instagram?

Es war immer klar, dass mich Nutzerzahlen nicht so sehr interessieren und ich nicht anfangen werde hinter irgendwelchen Gast-Kommentatoren und Kooperationspartnern herzuhecheln, aber ebenso klar ist, dass die Zeit der Blogs einfach vorbei ist.

Tut das Betreiben des Blogs mir gut? Das ist nicht so einfach zu sagen, der Zustand nach dem achten Bier macht in der Regel mehr Spaß, als einen Blogartikel zu schreiben und wenn ich mal wieder mit irgendwelchem WordPress-Scheiß rumhantiere, dann kriege ich schon Bluthochdruck. 

ABER wenn ich diesen WordPress-Kram dann endlich gelöst bekomme, dann ist das sehr sehr befriedigend und ganz ehrlich, ich mag es, irgendwo in einem Café oder am Strand zu sitzen und mich mit Schreiben zu beschäftigen.

FAZIT: 

Es geht erstmal so weiter, auch wenn ich nicht mehr über den lahmsten Wochenendtrip nach Oer-Erkenschwick oder Castrop-Rauxel berichten werde, wie bisher.

Vielleicht gibt es mehr Berichte über meine technische Inkompetenz oder Politik (meine Meinung ist da garantiert völlig unspannend) oder das Leben im allgemeinen oder Esoterik (kenne ich mich voll nicht mit aus) oder doch Trockentrenntoiletten oder über den nicht gestarteten Podcast “Durchschnittskotze” oder oder oder…

GAB ES AUCH WAS POSITIVES?

Wie ich schon sagte, habe ich eine wundervolle Frau kennengelernt und sie hat trotz aller Scheiße zu mir gestanden und tut es immer noch. Meine besten Freunde haben sich tatsächlich als die Family entpuppt, für die ich sie schon immer gehalten habe.