Definition “Hämatom”

eine Gefäßverletzung mit Einblutung ins Gewebe. Je nach Tiefe der Gefäßverletzung kann diese sofort oder auch erst nach Tagen sichtbar werden (blauer Fleck).

Es war ein schwieriges Jahr gewesen, gesundheitlich schwer angeschlagen, war ich einige Monate krank. Was es auch schwierig machte, in der Beziehung mit Dudi eine entsprechende Erfüllung zu finden. Mal davon abgesehen, dass auch Dudi mit ihrem Scheidungsthema sehr mit sich beschäftigt war oder es uns zusätzlich beschäftigte.

Ich war das Jahr über mit Therapie und Arztbesuchen beschäftigt und sobald ich mal ein paar Tage keine Termine hatte, dann sprang ich in Herrn Joplin und war unterwegs. Ego-Technisch zog ich das sehr konsequent durch.

Durch die lange Zeit in der ich nicht arbeiten konnte hatte sich einiges an Resturlaub angesammelt, welcher noch im laufenden Jahr genommen werden sollte. Am ersten Juli fing meine Wiedereingliederung für sechs Wochen an, was bedeutete, dass ich erst ab Mitte August anfangen konnte, meinen Urlaub abzubauen. Somit war dann auch klar, dass ich nicht mit Freunden nach Schottland fahren konnte, obwohl das schon ewig mit Freunden geplant war, aber dieser Trip sollte Ende Juli beginnen. Somit war ich raus aber wir überreden Dudi doch mitzufahren und bei Annemie im Wigwam zu pennen. Schließlich hatte Dudi die ersten beiden Wochen der Sommerferien kidsfrei und so fuhr sie mit. Sie konnte schließlich nichts für meine Wiedereingliederung. Am Ende der Sommerferien wollte sie eigentlich nochmal mit den Kids weg um vom Hof wegzukommen. Ich hatte geplant die letzten beiden Wochen der Württemberger Sommerferien nach Kroatien zu fahren. Als Kompromiß und als Möglichkeit für Dudi Geld zu sparen schlug ich vor, dass wir uns nach einer Woche in Italien treffen könnten und Dann würden wir alle eine Woche dort Urlaub machen (andere Story). Nach diesem Urlaub ging ich zwei Wochen arbeiten und hatte dann fast vier Wochen Zeit zur Verfügung inn der ich plante nach Portugal zu fahren, da man für diese Strecke mit den üblichen zwei Wochen Urlaub einfach nicht hinkommt.

Normalerweise fahre ich immer Freitag oder Samstag weg, um einfach das Maximum aus meinen Urlaubstagen herauszuholen. Diesmal ging das nicht, da ich Montag einen wichtigen Arzttermin hatte. Freitag fuhren Dudi und ich noch zu einem Geburtstag und so gab es die erfolgreiche Generalprobe wegen Heizung usw. Sonntag trafen wir uns noch bei Udo und Montag hatte ich dann noch den Termin beim Arzt und arbeitete noch ei wenig. So ging mir kein Urlaubstag flöten. Ich hatte grob geplant in 4-5 Etappen ach Tarifa zu fahren. Da ich nicht wusste, was mich erwartete und ich einige Zeit hatte, ging ich das Ganze recht entspannt an und überlegte mir zum einen, dass ich mir die Maut sparen wollte (laut Mautrechner von daheim bis Tarifa ca. 180 Euro) und zum Zweiten, dass die erste Etappe etwas kürzer sein sollte und in Molinet in Zentralfrankreich enden sollte.

Ich schaffte es nicht mehr Montag losfahren machte mich aber schließlich Dienstag auf den Weg. Die Fahrt war recht entspannt es gab kaum Stau und ich kam am frühen Abend in Molinet an. Der Platz lag direkt am Canal neben der Loire und war kostenfrei allerdings auch ohne Strom. V/E hätte es kostenpflichtig gegeben, aber wurde von mir nicht benutzt. Ich machte mir eine Suppe zu essen trank ein Bier und ging relativ zeitig schlafen. Die Nacht war einigermaßen ruhig und so konnte ich recht früh nach einem Kaffee aufbrechen.

Anekdote am Rand: als ich Herrn Joplin packte hatte ich mir überlegt die alte etwa zu niedrige Trittleiter mitzunehmen anstatt der von der Höhe passenden Holztrittleiter, weil sie wesentlich stabiler war. Eben diese Trittleiter krachte kurz vor meinem Aufbruch in Molinet zusammen. Also hatte ich neben der Fahrerei noch die Zusatzaufgabe, irgendwo eine Trittleiter zu finden oder zumindest etwas, dass mir den Einstieg in Herrn Joplin erleichtern würde.

Das zweite Etappenziel sollte Ondres sein, ein Ort/Stellplatz an dem ich vor ein paar Jahren schon einmal war und der mir so sehr gefallen hatte, dass ich einige Tage dort hängen geblieben bin. Die Strecke war ein ganzes Stück weiter, als die erste Etappe aber ich hatte mir überlegt, zwei Tage in Ondres zu bleiben, um ein wenig zu chillen. Die Strecke war gediegen zog sich aber doch sehr und der Regen machte es zusätzlich nicht einfacher. Zusätzlich hielt ich noch mehrmals an, um in verschiedenen Geschäften nach Trittleiter zu schauen. Am späten Nachmittag kam ich in Ondres an. Ich wusste bereits von einer Kollegin, dass sie der Stellplatz offensichtlich verändert hatte. Ursprünglich war es ein einfacher Betonplatz der durch seine Lage und die Stimmung aber deutlich an Charme gewann. Der jetzige Stellplatz was modernisiert worden mit Parzelle und allem Schnickschnack, mit ca, 16 Euro relativ teuer, der Strand war nicht mehr so leicht zu erreichen und alles in allem war ich ziemlich enttäuscht. Als ich das erste Mal auf diesem Stellplatz war, war ich ein paar Mal in einem Restaurant auf der kleinen Promenade essen. Das Restaurant gab es immer noch und ich jubelte innerlich. Also nach dem Leiter flicken, nichts wie hin, was bestellt und ein wirklich schlechtes Essen bekommen. Das war der Moment, an dem ich entschied, keine zwei Nächte in Ondres zu bleiben. Ich becherte ein paar Bier auf dem Bullenfänger und ging ins Bett. Am nächsten Morgen entleerte ich nach dem Kaffee das Potti, legte mich dabei fast wieder auf die Nase weil meine Reparatur nichts taugte und fuhr los, ohne auch nur im mindesten wehmütig zu sein.

Der Beginn der Strecke führte mich durch Biarritz, dort war das Klima ganz anders, als ein paar Kilometer vorher in Ondres und ich überlegte kurzzeitig, nicht eine Nacht da zu bleiben,, entschied mich aber dagegen. Plötzlich fuhr ich an einem Laden vorbei, der von außen aussah, wie eine Mischung aus einem OBI und IKEA, kurzentschlossen drehte ich im nächsten Kreisverkehr und wollte mein Glück bezüglich Trittleiter versuchen… Es klappte…die Angestellte konnte etwas mit meiner Google-Übersetzung anfangen und schickte mich in die richtige Regalreihe. Ich war total begeistert, ab sofort keine blauen Flecken mehr, weil ich mich auf die Nase lege, nur weil ich Herrn Joplin verlassen will. Der Tag musste einfach gut werden. Kurz danach passierte ich die französisch  spanische Grenze und bald ging es dann auch in die Pyrenäen.

An diesem Tag mussten Herr Joplin und ich viel klettern. Es war sehr überraschend und spannend, dass Zentralspanien Richtung Süden grob entlang der Grenze nach Portugal eine einzige Hochebene zu sein scheint. Ich fand es sehr interessant und genoss die Fahrt sehr. Herr Joplin war gut drauf und die spanischen LKW fuhren uns um die Ohren. Ich glaube die Spanier müssen ihre LKW nicht begrenzen jedenfalls habe ich noch nie so viele LKW gesehen die an uns vorbeigerauscht sind, während wir mit 95-100 die Autobahn entlang gondelten. Ich war mir die ganze Strecke sicher dass es die richtige Entscheidung war, nicht noch eine Nacht in Ondres geblieben zu sein. Als Etappenziel hatte ich mir Salamanca ausgeschaut, Grund hierfür war, dass es einen Stellplatz gibt und dass es eine der beiden Gegenden ist, wo das berühmte Iberico Schwein herkommt. Keine Ahnung was ich mit dieser Info auf dem Stellplatz tun sollte, aber so blieb mir der Ort in Erinnerung. Der Stellplatz lag neben einer riesigen Repsoltanke. Er war nicht wirklich schön, aber kostenlos und es sollte ja nur für eine Nacht sein. Es war ziemlich warm, als ich ankam, ich trank ein paar Bier, briet mir Maultaschen mit Ei. Nachts wachte ich auf, weil es so arg kalt im Bett wurde also stand ich mitten in der Nacht auf und machte die Heizung an. Es gibt in Salamanca also diesen Wüsten Effekt während des Tages heiß und nachts schweine kalt. 

Man kann nicht sagen, dass die Nacht sonderlich ruhig oder entspannend war und so war ich dann auch früh auf den Beinen. Das war aber auch in Ordnung, denn ich hatte eine weite Strecke und lange Etappe vor mir…mehr davon im nächsten Blogbeitrag.