Definition “Frostbeule”

umgangssprachlich, scherzhaft, norddeutsch: Person, die schon bei mäßigen Temperaturen und/oder auch mit dickerer Kleidung schnell friert…aka Marcus

Dem üblichen “was geht an Silvester”-Prozedere wollte ich in diesem Jahr aus dem Weg gehen und entschied mich frühzeitig dafür, an einem Gruppentreffen bei Köln teilzunehmen. Ich hatte ja jetzt ein Womo mit einer Heizung und da konnte ich endlich auch im Winter unterwegs sein. 

OK, das mit der Heizung war ein kleiner Trugschluss, denn die machte in Herrn Joplin ernsthafte Mucken und ging gerne aus. Aber da das Treffen auf einem Campingplatz stattfand, würde ich Strom haben und mein kleiner Heizlüfter war ja immer dabei.

Die Fahrt nach Köln war ein Kurztrip, da ich Weihnachten bei meiner Familie in Aachen verbrachte. Aber trotzdem war jede einzelne Fahrt anfangs ein Grund für einen erhöhten Puls, ich hatte mich noch nicht so ganz mit Herrn Joplins eher zärtlicher Agilität arrangiert und jeder LKW war ein potentieller Feind.

Nach dem üblichen Chaos bei der Begrüßung richtete ich mich ein, Auto grade stellen, Strom dran, Bierkasten unters Auto…die Heizung wollte ausnahmsweise anspringen und ein auch etwas an bleiben. ETWAS…

Die Treffen der Campergruppe hatten zu dieser Zeit noch etwas sehr Gemütliches, wir machten von allem viel…lachen, trinken, Blödsinn…als ich zwischendurch mal zu Herrn Joplin ging, war die Heizung mal wieder aus und ich schloss den Heizlüfter an. Das Batterieladegerät funzte nur so halbwegs, aber das lies mich ähnlich kalt, wie es zum Zeitpunkt der Feststellung in Herrn Joplin war.  Wir hatten auf dem CP einen Raum für uns in dem wir gemeinsame Schnitzelessen veranstalteten, frühstückten oder uns einfach trafen, wenn es uns draußen zu kalt war. Wirklich nett. 

Eine gute Freundin hatte eine Brauhaustour durch Köln organisiert und so fuhr ein Großteil der Gruppe mit dem gemieteten Bus nach Kölle und wir zogen durch die Kneipen. Die Tochter eines Freundes und Mitcampers ist behindert und sie war dabei und gab das Tempo für die Gruppe vor, wenn wir weiter zogen. Keiner scherte aus, keiner machte Mucken, wir waren einfach alle gut drauf und hatten Spaß. 

Jeder steuerte etwas zum Buffet am Silvesterabend dazu und ich muss sagen, wir hatten wirklich ein GUTES Buffet. Um das Niveau des Buffets nicht runterzuziehen, hatte ich mich mit zwei Kästen Bier beteilligt. 

Es waren einige Kids dabei und als Pausenclown war es meine Aufgabe Plumpsack mit ihnen zu spielen und die Erwachsenen zu animieren, was darin endete, dass sich die Kids gelangweilt in die Womos verzogen und die Alten stundenlang Plumpsack spielten und einen tierischen Spaß dabei hatten.

Für mich war es schön und wichtig, sich ab und zu zurückziehen zu können und meine Ruhe zu haben. Langsam aber sicher fühlte ich mich in Herrn Joplin immer mehr daheim und genoss mein Tiny Home.

Am Tag der abreise setzte ich mich nochmal auf den Arsch vor lauter Schreck. Durch meinen exzessiven Gebrauch von Heizlüftern war meine Stromrechnung (Strom wurde nach kw/h abgerechnet) 4x so hoch, wie die Rechnung für den Campingplatz….AUTSCH!